Q2-Kurs Katholische Religionslehre in der syrisch-orthodoxen Kirche in Wiedenbrück

Am Mittwoch, dem 22. November 2023 durfte der Q2-Religionskurs von Herrn Mönning die syrisch-orthodoxe Kirche der Apostel St. Johannes Gemeinde in Wiedenbrück besuchen.
Während unseres Besuch wurden wir von Augin Yalcin, einem Vertreter der Gemeinde, der gleichzeitig am Einstein-Gymnasium „Syrisch-orthodoxe Religion“ unterrichtet, gefragt, was wir uns denken, wenn wir an dem Gebäude vorbeifahren. Unsere Antworten bestanden größtenteils aus „Ich habe nie wirklich darauf geachtet“ oder „Es wirkt nicht unbedingt wie eine Kirche“. Er stimmte uns zu, denn von außen wirkt es wirklich nicht wie eine Kirche. Es ist ein schlichtes, älter aussehendes Gebäude, wo bis vor kurzer Zeit ein kleiner Imbiss eingebaut war. Wenn man weder auf den kleinen Kirchturm noch auf die goldene Verzierung achtet, würde man nie darauf kommen, dass sich im Inneren eine schöne, geräumige und verzierte Kirche verbirgt.
Denn im Innenraum befindet sich ein großer heller Raum, welcher von goldenen Kronleuchtern beleuchtet und von vielen Bildern verziert wird. Es gibt neue Bänke, ein Taufbecken und einen Beichtstuhl. Besonders sind aber auch die Gesangstische und gold-glitzernden verzierten Bibeln. Auch die drei roten Vorhänge fallen einem sofort ins Auge. Diese sind typisch in syrisch-orthodoxen Kirchen, denn hinter diesen befindet sich der Altar. Dieser wirkt wie ein Schaukasten mit vielen Farben und Verzierungen.
Dass das Aussehen nicht zu einer Kirche passt, liegt daran, dass es lange Jahre keine Kirche war. In den 1930er Jahren, also noch vor dem Zweiten Weltkrieg, war es ein Kino. Dies kann man zum Teil auch noch erkennen. Denn auf der Rückseite, wo sich ein großes Bild von Jesus befindet, sieht man, dass ein Teil der Wand nicht zum originalen Bau gehört. Dort befand sich einst der Raum, aus dem die Filme an die gegenüberliegende Wand projiziert wurden. Danach wurde aus dem leerstehenden Kino ein Möbelladen. Zu dem Zeitpunkt hat die Gemeinde ihre Gottesdienste in einer katholischen Kirche in der Nähe abgehalten.
Als dann auch der Möbelladen schloss und das Gebäude verkauft werden sollte, hatte einer aus der Gemeinde gefragt, was mit dem Gebäude passiert. Der ehemalige Besitzer sagte, es solle verkauft werden und fragte, ob er es kaufen möchte. Zur Überraschung des Besitzers sagte er ja und meinte, er wolle daraus eine Kirche machen. Nach einiger Zeit wurde das Gebäude von der syrisch-orthodoxen Gemeinde für 389.000 D-Mark gekauft.
Nach dem Kauf wurde das Gebäude renoviert und fertig gemacht, sodass dort bis heute Gottesdienste gefeiert werden können. Dies ist nun schon ein paar Jahre her, sodass die Kirche zurzeit renoviert wird.
Zudem durften wir an einer Andacht teilnehmen. Diese ging etwa 20 Minuten und bestand aus mehreren Gebeten, welche sich wie ein langes Lied angehört haben. Zwischendurch durfte unser Lehrer auch auf Deutsch einen Psalm und das Glaubensbekenntnis vorlesen. Zum Ende sind alle Teilnehmenden zu zwei Bibeln gegangen, haben etwas gesagt und ihre Hand daraufgelegt.
Es war interessant so etwas mal kennenzulernen, da ich nicht glaube, dass man sowas noch einmal miterleben wird.
Zusammengefasst kann man sagen, dass es ein sehr eindrucksvoller Besuch war und es spannend war, etwas über andere Religionen zu lernen und auch mitmachen zu dürfen. Ich glaube, vielen war gar nicht richtig bewusst, was dieses Gebäude ist und was genau die syrisch-orthodoxe Religion ausmacht oder wie eine Andacht bei ihnen aussieht.
Sophie Buhl, Q2

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