Osterakademie 2014: „Kann man Ideale leben?“


In der letzten Osterferienwoche nahm ich, Lara Schöning, an den „LernFerien NRW – Begabungen fördern“ in Mühlheim an der Ruhr teil. Diese Veranstaltung vom 22 bis zum 26.April. 2014, an der 25 Jugendliche aus ganz NRW teilnahmen, stand unter der Leitfrage ,,Kann man Ideale leben?".

Erfahrungsbericht
Ohne lange zu zögern meldete ich mich zu den LernFerien an, doch als ich dann am Dienstagmorgen im Zug Richtung Mühlheim saß, machte ich mir einige Gedanken:,, Was mache ich hier eigentlich? Ich fahre zum Lernen, obwohl ich Ferien habe? Was werden da wohl für Leute sein?"
In ,,Der Wolfsburg" in Mühlheim angekommen, kam es zu einem ersten schüchternen Kennenlernen unter den Teilnehmern, bevor wir alle im Seminarraum zusammenkamen. Dort versuchten die Tagungsleiter Dr. Matthias Keidel und Dr. Martin Ostermann die Unsicherheit in einer Vorstellungsrunde zu durchbrechen. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten und jeder ungefähr wusste mit wem er die nächsten Tage verbringen würde, erlebten wir gemeinsam einen Nachmittag im Hochseilgarten „Der Wolfsburg“, der Aussicht auf weitere interessante Tage gab.
Unsere Tagungsleiter sorgten während der LernFerien dafür, dass dieser erste Eindruck bestätigt wurde.

Ideale in unterschiedlichen Zusammenhängen
Mit viel Initiative hatten sie für interessante Referenten gesorgt, welche mit uns das Thema „Ideale“ von verschiedenen Perspektiven beleuchteten.
So gab es einen Vortrag über „Ideale und Philosophie“ von Prof. Dr. Dr. Christian Tapp oder ein Gespräch mit einer Dramaturgin, einem Intendanten und einem Balletttänzer des Aalto-Theaters Essen, nachdem wir am Vortag ihr Ballett ,,Giselle" besucht hatten. Des Weiteren diskutierten wir mit Hermann Wübbels und Gudrun Sobotka über Begabtenförderung in Schule und Studium. „Ideale und Radio“ wurde auch thematisiert, indem wir von dem Soundartisten Werner Cee eine Einführung in sein Werk „der Anthropozän“ (Die neue menschengemachte Klimaperiode) bekamen.
Zudem stand am Freitag ein Besuch der FH Gelsenkirchen auf dem Programm. Hier besuchten wir den einzigen Talentscout Deutschlands, Suat Yilmaz, und erfuhren etwas über den Studiengang „Journalismus und Public Relations“. Abschließend lernten wir ein Hochspannungslabor sowie Brennstoffzellentechnik kennen.
In Verbindung mit diesen Themen sprachen wir am Nachmittag mit Dr. Wilhelm Kuckshinrichs über die Energiewende als idealistisches Projekt.
Die Vorträge wurden jeweils von einer Expertengruppe besonders betrachtet. Im Voraus überlegte sie sich Fragen zum Thema, um das Schreiben ihres journalistischen Textes über den Vortrag zu erleichtern.
Neben Gesprächen und Diskussionen erlernten wir auch das kreative Schreiben in der Schreibwerkstatt. Sowohl die journalistischen Texte als auch die Kreativseiten der Teilnehmer werden in dem selbst erstellten Journal enthalten sein, welches an alle Teilnehmer und Sponsoren geschickt wird. Ferner können Interessierte es auf der Internetseite „Der Wolfsburg" finden.


Entstehung einer Gemeinschaft
Alle Referenten gaben uns zum Ende ihrer Vorträge etwas für die Zukunft mit. Durch dieses Ritual konnten sie uns eine persönliche Botschaft übermitteln. Der Tänzer des Aalto-Theaters Essen ,Armen Hakobyan, beendete seinen Vortrag mit den Worten: ,,Gib niemals auf, egal ob du ein gutes oder schlechtes Gefühl hast, mache es zu Ende". Solche Aussagen werde ich wohl nie vergessen. Ich hoffe, dass sie mich auf meinem Lebensweg begleiten.
Obwohl der Tagesplan kaum Freizeit enthielt, war immer noch Zeit für ein Gespräch mit den anderen Teilnehmern, sodass innerhalb der fünf Tage aus 25 einander unbekannten Personen eine Gemeinschaft geworden ist. Diese Entwicklung sei, so Matthias Keidel, immer wieder interessant zu beobachten.

Lernen in den Ferien?!
Bei dem Begriff LernFerien denken die meisten vielleicht nur an eine anstrengende Woche, aber ich würde jedem empfehlen, diese Chance zu nutzen. Man kann durch das Projekt, welches unter anderem von der Stiftung ,,Partner für Schule" gefördert wird, viele Erfahrungen und Erkenntnisse bekommen, wie auch neue Kontakte knüpfen.
Darüber hinaus ist es ein ganz neues Erlebnis sich außerhalb der Schule mit anderen zusammenzusetzen, um gemeinsam über Fragestellungen zu diskutieren. Dabei profitiert jeder von den Begabungen der anderen und man hat das Gefühl, dass nicht das Erbringen von Leistungen im Mittelpunkt steht, sondern das Erlenen und Erfahren von neuen Fähigkeiten. Deswegen bedeutet LernFerien nicht eine Woche Schule in den Ferien, sondern eine Woche voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse.







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